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La Massana
Fahren wir wieder hinunter zur Hauptstraße dann nach links Richtung Encamp und
Escaldes-Engordany. Dort halten wir uns rechts und fahren an dem gigantischen Glasgebäude
"Caldea" vorbei Richtung La Massana.
Kirche von La Massana |
Der Autofahrer sollte hier nicht abgelenkt werden und auch nicht gerade überholen -
denn schnell ist man plötzlich auf der Fahrbahn nach Andorra La Vella. Einmal auf der
falschen Spur gibt es meist keinen anderen Ausweg, als die Hauptstadt zu durchqueren. Bei
uns hat alles geklappt und wir haben die richtige Strecke erwischt. Nach wenigen
Kilometern führt die Straße durch die Tunnel von "Sant Antoni de la Grella".
Die Straße teilt sich hier und durchquert den Felsen in zwei Tunnelröhren. Seit 2000 ist
allerdings die rechte Röhre gesperrt. Ich nehme an, sie wird ausgebaut. Auch wenn der
Tunnel nicht sehr lange ist (vielleicht 200 bis 300 Meter), ist es doch empfehlenswert,
die Scheinwerfer einzuschalten. Die Polizisten, die hin und wieder am anderen Ausgang
warten, haben sonst nur unnötige Arbeit.
Kurz danach beginnt der Ort La Massana. In etwa 1240 m Höhe gelegen ist es der
Hauptort der gleichnamigen Gemeinde Andorras.
La Massana |
Auf dem Gebiet dieser vierten Parroquia Andorras erhebt sich der höchste Gipfel des
Landes - Pic de Coma Pedrosa (2942 m). Die Kirche von La Massana ist im Laufe der Zeit
stark verändert worden. Daher besitzt sie kaum noch romanische Bestandteile mehr. Moderne
Hotels zeigen, dass der Ort ein bedeutendes Touristenzentrum ist. Der Pic de Casamanya mit
seinen 2740m Höhe ist zwar einige Kilometer entfernt, trotzdem ist er sehr gut zu sehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite dieses Berges befindet sich der uns bereits bekannte Ort
Canillo. Der in der Nähe gelegene kleine Ort Anyós wird von der romanischen Kapelle Sant
Cristòfor beherrscht. Eine Straße führt in Serpentinen über die Collada de Beixalís
wieder hinunter nach Encamp. Falls man nicht gerade mit einem geländegängigen Fahrzeug
unterwegs ist, sollte man die Serpentinen hinunter nach Encamp möglichst meiden.
La Massana - Pic de Casamanya im Hintergrund |
Sie ist vermutlich die einzige größere Straße, die nicht asphaltiert ist (nur
Schotter - aber das richtig). Vom Regen tief ausgewaschene Rinnen zwingen zu manch
fahrerischem Kunststück. Da man mit einem normalen Auto maximal im Schrittempo fahren
kann, werden die etwa 4 Kilometer endlos (ich spreche aus Erfahrung). Man täuscht
sich, wenn man denkt, nach der nächsten Biegung gibt es wieder Asphalt - im Gegenteil, je
weiter man fährt desto steiler und schlechter wird der Weg. Es ist auch aussichtslos,
umzukehren - die steilen 180°-Kurven sind hier nur mit Allradantrieb zu bewältigen (den
hatte mein Leih-VW-Polo leider nicht). Verblüffenderweise findet man aber immer wieder
Straßenschilder. Besonders spannend wird es, wenn einem noch ein Jeep entgegenkommt. Dann
kann man nur noch hoffen, dass man irgendwie eine Stelle findet, an der man einen kleinen
Ausweich hat (Bremsen ist auf dem Schotter und bei der Steigung fast unmöglich). Nach
etwa 35 Minuten (für mich wahrscheinlich die längsten und aufregendsten 35 Minuten
meines Lebens), hat man - hoffentlich - alles gut überstanden. Urplötzlich wird aus dem
"MotoCross-Weg" wieder eine ganz normale, gut ausgebaute Straße. Als Erinnerung
bleibt nur die "neue Farbe" des Autos - Staubfarbe (und vielleicht ein graues
Haar). Natürlich wollte ich dir diese Strecke nicht zumuten, deshalb kehren wir bei
Anyós wieder um nach La Massana.
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